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KEDES. 21. Route. 397

R. liegt der mit Gestrüpp bedeckte Tell Chureibe, von dessen Gipfeln
man eine schöne Aussicht auf das tiefe Wâdi Hendâdj, die Ebene des
Hûle und die Hochfläche von Kedes hat. Ausser formlosen Ruinen findet
man oben auch einige Oelkeltern nnd[und] am Fusse des Hügels Gräber. In die-
ser
Ortslage hat Robinson das antike Hazor (Jos. 11) finden wollen, was
aber keineswegs sicher ist. Hazor war der Sitz des kanaʿanitischen
Königs Jabin, der mit seinen Nachbarn gegen Josua ins Feld zog, aber
am See Merom geschlagen wurde; die Stadt Hazor wurde verbrannt. In
späterer Zeit bedrückte ein anderer Jabin Israel, wurde aber durch De-
bora
besiegt. Der Reihenfolge der Städte nach zu urtheilen, wie sie
II Kön. 15, 29 beim Zuge des Tiglat Pileser erwähnt werden, müsste die
Stadt hier in der Nähe von Kedes gelegen haben.

Die Richtung des Weges ist fortwährend nördlich. Nach 45 Min.
erreicht man das Dorf Kedes.

Historisches. Kedesch war ebenfalls der Sitz eines kanaʿanitischen
Fürsten, wurde aber später dem Stamm Naphtali zugetheilt und war zu-
gleich
Leviten- und Freistadt. Aus Kedesch stammte Barak, der Feldherr
der Debora; Tiglat Pileser nahm die Stadt ein und entvölkerte sie. Die
Ortschaft gewann nie mehr Bedeutung; später zeigte man hier die Grä-
ber
des Barak, der Debora u. s. w. Sie heisst Kedesch in Galilaea, um sie
von anderen Ortschaften gleichen Namens zu unterscheiden.

Die Ueberreste von Bauten, welche sich hier erhalten haben,
stammen aus späterer jüdischer Zeit. Unten an dem Dorfe bei der
Quelle finden sich einige grosse Sarcophage; theilweise dienen sie
als Brunnentröge. Nordöstlich von der Quelle steht ein kleines
Gebäude aus grossen Quadern; zwei Bogen sind noch erhalten,
theilweise auch die Thür, welche gegen S. schaut. Weiter gegen
O. finden sich mehrere Sarcophage, die auf einer erhöhten Platt-
form
bei einander stehen. Auf den Seiten sind Rosetten aus-
gehauen
; anderes hat die Zeit zerstört; die Sarcophagdeckel, von
denen einige je zwei Behälter bedecken, sind schön gearbeitet. In
der Nähe dieser Gräber kann man einen alten Mauerlauf, vielleicht
die Einfriedigung eines Begräbnissplatzes, deutlich verfolgen.
Weiter nach O. liegen die Trümmer eines grossen Gebäudes, wohl
einer Synagoge. Die Mauern stehen noch; an der Ostfronte befindet
sich ein grosses Portal mit zwei Seitenportalen. Viele Architectur-
reste
, namentlich Capitäle, finden sich in dem Dorfe, das trotz der
fruchtbaren Lage schwach bewohnt ist; besonders merkwürdig ist
eine achteckige Säule.

Nach 26 Min. trifft man in einem Thale einen Wasserbehälter;
das Dorf Blêda lässt man l. oben liegen. Nach 15 Min. sieht man
Bauüberreste in der Nähe einiger mächtigen Terebinthen (butm).
Nach 10 Min. liegt der Ort Umm Habîb l. oben; nach 15 Min. er-
reicht
man das grosse Dorf Mês. Bald darauf findet man Reste
einer Römerstrasse. Der Weg führt durch Gebüsch; nach 40 Min.
sieht man r. oben Ruinen eines Castells Menâra. Hier auf der An-
höhe
hat man eine schöne Aussicht auf das Thal des Jordans und
den See Hûle, den grossartigen Gebirgszug des Hermon, im O.
ferne blaue Berge, im W. die Festung Tibnîn, im N. Hunîn.

Nach 35 Min. kommt man zu den Ruinen der grossen Festung
Hunîn, bei einem kleinen Dorfe gleichen Namens. Das Erdbeben
von Safed hat auch diese Festung hart mitgenommen. Die Unter-